„Ein gutes Gespräch braucht Zeit. Ein gutes Gespräch braucht die Möglichkeit, nicht mitgehört zu werden. Und ein gutes Gespräch braucht den passenden Ort“, so Angelika Kohlmeier zur Intention ihrer Ausstellung VorBILDER, die im Jahr 2014 im Deutschen Historischen Museum von Altbundespräsident Joachim Gauck im Rahmen der Kampagne „Sport und Politik verein(t) gegen Rechtsextremismus“ des Bundesministeriums des Innern eröffnet wurde.
So wie ein gutes Gespräch Zeit in Anspruch nimmt, benötigt auch ein gutes Foto Zeit, weshalb sich die Künstler bei der Umsetzung bewusst für ein fotografisches Mittel der Entschleunigung entschieden haben: die analoge Fotografie. Über einen Zeitraum von zwei Jahren entstanden Schwarz-Weiß-Fotografien von 22 Paaren.
Die Idee der beiden Fotokünstler Angelika und Bernd Kohlmeier war es, eine ungestörte Gesprächssituation zwischen einem Sportler und einem Politiker bildlich festzuhalten. Die Mitwirkenden sollten sich dafür eine Stunde Zeit nehmen. Somit ließ der Fototermin genügend Raum, um sich auf eine gemeinsame Aussage zur Achtung der Würde aller Menschen zu verständigen. Denn diese erfordert ein dauerhaftes Engagement, braucht Zivilcourage an jedem Tag und überall.
Dafür zu werben und vor allem junge Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren und VorBILD zu sein, ist auch Ziel des vor Ort realisierten Fotoprojektes MeinungsBILDER, welches ein fester Bestandteil und das dynamische Element der Ausstellung ist. Die MeinungsBILDER entstehen an jedem neuen Standort der Ausstellung. Die von Angelika und Bernd Kohlmeier erstellten digitalen Farbfotografien zeigen Bürgerinnen und Bürger, die mit einer selbst formulierten und aufgeschriebenen Forderung Alltagsrassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung entgegenwirken.
Es sind Appelle an uns alle, denn jeder von uns ist gefordert, unsere demokratischen Grundrechte zu verteidigen und sich dafür einzusetzen, dass alle Menschen angstfrei in Deutschland leben können.