Fotoserie

Natürlich sind Sport und Politik verschiedene Welten. Begegnungen finden statt, doch die sind davon geprägt, dass die einen und die anderen mal Zuschauende und mal Aktive sind. Dies hier aber – schwarz auf weiß dokumentiert, schwarz und weiß fotografiert – sind Begegnungen anderer Art. Jeweils zwei Menschen trafen sich an einem Ort, der dem Sport vorbehalten ist oder auf den man sich aus anderen guten Gründen geeinigt hatte. Keine politische, aber eine Arena. Öffentlicher Raum, an dem um Punkte, Zentimeter, Sekunden, Tore gekämpft, der besucht und bestaunt wird.

Am Tag des Fototermins waren es alles Orte der Ruhe. Wer die Fotografien sieht, kann trotzdem eine Vorstellung davon bekommen, wie es ist, wenn an diesen Orten gekämpft und gespielt wird. Wenn die Zuschauenden aus vollen Kehlen brüllen oder den Atem anhalten und das Beste hoffen.

Für die Fotos aber sollten die Orte leer oder fast leer sein, um einen Mittelpunkt zu bekommen. Ein Zentrum. Kalt war es manchmal, dass einem die Hände starr wurden. Und Zeit hat es gekostet, bis alle Bilder gemacht waren. Zeit, sich anzunähern, damit diese Nähe dann auch auf dem Foto zu sehen ist. Zeit, um miteinander zu reden, damit das Bild mehr als einen flüchtigen Moment darstellt. Zeit, sich zu präsentieren unter einer gemeinsamen Überschrift, die man sich vorher erarbeitet hatte.

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Und alles, um den Betrachtenden zu zeigen: Hier haben sich zwei positioniert und ihre Haltung klargemacht. Wie zeigt man Haltung? Die Fotos in dieser Ausstellung beweisen, dass es geht. Und die Akteurinnen und Akteure haben sich eingelassen. Zu dieser Art Entstehungsprozess passte nur eine Art des Machens. Angelika und Bernd Kohlmeier haben sich für analoge Fotografie entschieden. Gegen jede Flüchtigkeit und – etwas weiter hergeholt, aber schön – Manipulationsmöglichkeit. Und so sehen wir Szenen anstelle starren Posings. Wir sehen Dialog. Weil es ums Miteinanderreden geht, um Annäherung, die uns ermöglicht, dem Fremden respektvoll zu begegnen. Wir sehen zwei Menschen, die uns ermutigen, vereint gegen Rechtsextremismus aufzutreten. Weil sie es selber und ohne Attitüde tun.

Die Aufnahmen entstanden in der Zeit von Dezember 2012 bis Mai 2014. Die Angaben zu den Mitwirkenden beziehen sich auf Funktion und Tätigkeit, die sie zum Zeitpunkt der Aufnahme innehatten bzw. ausübten.

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