Altenburg

24. April bis 5. Mai 2017

Landratsamt Altenburger Land
Lindenaustraße 9 • 04600 Altenburg

Plakat der Ausstellung in Altenburg

Es sieht ein wenig so aus, als würde das Altenburger Schloss, auf seinem Felsen am Rande der Altstadt über die Thüringer Kreisstadt wachen. Im dramatischen Frühjahrs-Licht ist der Ausblick über die Stadt besonders beeindruckend. Einem jeden passionierten Landschaftsmaler würde hier warm ums Herz. Wie schön, dass die Ausstellung VorBILDER – Sport und Politik vereint gegen Rechtsextremismus jetzt in dieser hübschen Stadt zu sehen ist.

Bei der Eröffnungsveranstaltung im Landratsamt Altenburger Land gibt es eine Premiere: Zum ersten Mal sind die MeinungsBILDER, mit denen sich schon annähernd 500 Ausstellungsbesucher gegen Rassismus und Diskriminierung positioniert haben, über ein zusätzliches Ausstellungsmodul zu sehen und damit echter Bestandteil der Ausstellung.

Auf einem Monitor können nun auf Augenhöhe Bürgerinnen und Bürger betrachtet werden, die an den bisherigen Ausstellungsstandorten Haltung gezeigt haben und mit ihrer klaren Aussage für Vielfalt, Respekt und die Achtung der Würde aller Menschen von Angelika Kohlmeier fotografiert worden sind. Dass diese MeinungsBILDER ab sofort an jedem folgenden Ausstellungsort zu sehen sein werden, beinhaltet eine wichtige Botschaft: Vorbilder müssen nicht prominent sein, nicht im Rampenlicht stehen. Im Gegenteil: Menschen, die Zivilcourage zeigen, sind nur selten auf Titelseiten zu finden. Sie zeigen Haltung und engagieren sich aus reiner Überzeugung und nicht, um mediale Aufmerksamkeit zu erzielen. Und gerade deshalb haben diese Menschen es verdient, dass ihnen in dieser Ausstellung nun eine Plattform geboten wird, die zugleich andere ermutigen und ihnen deutlich machen soll: unsere Zivilgesellschaft wird getragen von Menschen, die sich allerorts sozial engagieren, die sich für die Grundwerte einsetzen und Gesicht zeigen.

Sehr erfreut über die Vor- sowie die MeinungsBILDER im Lichthof des Landratsamtes zeigt sich die Landrätin Michaele Sojka und betont: „Im Altenburger Land gibt es unzählige Menschen, die sich dafür einsetzen, dass rechtes Gedankengut in unserer Region keine Chance hat.“ Sojka regt an, sich das Thema nochmals durch den Kopf gehen zu lassen, denn es gäbe eben vielerorts eine prinzipiell abwartende Haltung gegenüber Fremden. Im letzten Jahr sei im Freistaat ein neuer Höchststand bei Opfern rechter Gewalt erreicht worden: Der Anstieg von mehr als 30 % bei der Gesamtzahl von registrierten Fällen rechter Gewalt und eine Steigerung von über 90 % bei fremdenfeindlich motivierten Angriffen machten die brutalen Auswirkungen von [nationalistischen] Einstellungen deutlich, die das Fundament solcher Attacken bilden. Hier sei die Gesellschaft mit einer klaren Haltung für eine demokratische Kultur und für ein solidarisches Miteinander gefragt. Die Ausstellung zeige genau dieses, so Sojka.

Der Vorsitzende des Kreissportbundes Altenburger Land e.V. Dr. Hendrik Baum heißt die zahlreichen Gäste zur Ausstellungseröffnung willkommen: „Wir, der Kreissportbund Altenburg und die Kreissportjugend Altenburg freuen sich, Ihnen zusammen mit dem Kreisjugendring der Stadt Altenburg ab heute die Ausstellung […] präsentieren zu können“. Baum beteuert: „Uns ist es ein großes Bedürfnis, uns vor Ort aktiv mit Prävention und Bekämpfung von Rechtsextremismus auseinanderzusetzen, und sehen in dieser Kampagne einen für die Öffentlichkeit wahrnehmbaren Anlass.“ Einen Anlass, den Altenburg schon im Vorfeld genutzt und eine kleine ergänzende Ausstellung mit lokalen Politikern und Sportlern erstellt hat. Sie ist nun ebenfalls zu sehen und zeigt auf besonders eindrucksvolle Weise, dass die VorBILDER in Altenburg angekommen sind.

Fotografin und Ausstellungsmacherin Angelika Kohlmeier freut sich sehr über die Einbindung der MeinungsBILDER in die VorBILDER Ausstellung, denn hierdurch würde die eigentliche Intention der Ausstellung deutlich: Menschen über die Macht der Bilder an die Problematik Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit heranzuführen und sie dafür stark zu machen, dagegen anzukämpfen.

Man könne seinen eigenen Kindern, Nichten oder Neffen verdeutlichen: „Die Welt ist bunt […] und so soll es bleiben“, so Bürgermeisterin Kristin Moos. „Ich wünsche der Ausstellung sehr viele interessierte Besucher, auch bei den weiteren Stationen, die diese Ausstellung nehmen wird. Nutzen Sie die Gelegenheit, auch Bestandteil der Ausstellung zu werden.“

Anschließend geht Kristin Moos mit gutem Beispiel voran und macht ein MeinungsBILD. „Wir wohnen gemeinsam auf dieser Erde“, schreibt sie in großen Buchstaben mit Filzstift auf ihr Plakat.

Politik, Sport und Zivilgesellschaft sind jetzt gemeinsam in der Ausstellung zu sehen, genau die richtige Botschaft und ein gelungener Auftakt in Altenburg.