Neuruppin

31. Mai bis 17. Juni 2015

Klosterkirche St. Trinitatis,
Winterkirche

Plakat der Ausstellung in Neuruppin

Kalt ist es an diesem frühen Sonntagmorgen in Neuruppin. Besonders im Schatten pfeift einem der Wind um die Ohren. Das mobile Fotostudio wäre fast weggeweht. Ausgerechnet in dem Moment, als Frau Krell ihre Botschaft in die Kamera hält. Mit ihren 94 Jahren hat sie viel gesehen und den Naziterror hautnah erlebt. So etwas soll nie wieder passieren, sagt sie. Sie möchte auf keinen Fall, dass sich die Jugend von der Nazi-Idee verführen lässt. Das steht auch auf ihrem Plakat. Das Engagement der Bürger in Neuruppin ist spürbar. Es gibt einen regelrechten Ansturm auf das mobile Fotostudio und das noch vor Beginn des Gottesdienstes in der Klosterkirche. „Natürlich mache ich mit! Den Nazis muss man entschieden entgegentreten“, sagt eine Frau und greift zum Filzstift.

In Neuruppin ist Rechtsextremismus ein akutes Problem. Am 06.06.2015 wollen rechtsextreme Gruppierungen aus allen Regionen Deutschlands den 7. sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ in der Fontanestadt feiern. Das Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt bietet den Rechtsextremisten die Stirn und plant eine Reihe von Veranstaltungen unter dem Titel „Schöner leben ohne Nazis – Vielfalt ist unsere Zukunft“. Auch die Ausstellung VorBILDER ist aus diesem Grund in Neuruppin zu Gast. Der Bürgermeister Jens-Peter Golde eröffnet die Ausstellung mit einem Grußwort. Eckhard Häßler, ein engagierter Sozialarbeiter der Evangelischen Jugend, hat sich für die Ausstellung stark gemacht und sorgt für ein passendes Rahmenprogramm: mit warmer Stimme singt er für mehr Vielfalt. Thomas Krieglstein, der Geschäftsführer des Kreissportbundes Ostprignitz-Ruppin e. V., spricht zum Thema. Genauso wie Marie-Luise Würtenberger vom Bundesministerium des Innern und Fotografin Angelika Kohlmeier, die durch die Installation führen und Fragen zum Thema beantworten.