Saarbrücken

8. Mai bis 26. Mai 2015

Hermann-Neuberger-Sportschule
Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland

Plakat der Ausstellung in Saarbrücken

„Ich bin gefragt worden, ob Politiker nicht mit diesen Bildern Populismus betreiben würden und diese Kampagne nur nutzten, um für sich zu werben. Aber wenn wir soweit wären, dass die Positionierung gegen Rechts eine Steigerung der Popularität bedeuten würde, dann bräuchten wir diese Ausstellung nicht mehr. Das wäre toll, dann hätten wir es geschafft!“ Mit diesen Worten eröffnet Marie-Luise Würtenberger, Regierungsdirektorin im Bundesministerium des Innern, ihre Ansprache in der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken.
Die Arbeitskammer des Saarlandes hat gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern eine eigene Kampagne gestartet: „Arbeitnehmer gegen Rechtsextremismus“. Eine deutliche Position und ein wichtiges Zeichen. Genauso deutlich wie die Wanderausstellung „VorBILDER“. Aus diesem Grund hat sich die Arbeitskammer des Saarlandes um die Installation bemüht und eine Veranstaltungsreihe rund um das Thema Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland organisiert. Der Startschuss zur Kampagne ist die Ausstellungseröffnung in der Hermann-Neuberger-Sportschule.

Das Rahmenprogramm schafft viele berührende Momente: die drei Sängerinnen der Band Farbenblind singen mit starker Stimme gegen Rassismus und für Toleranz. Der Historiker Reinhard Klimmt hält einen Vortrag zum Thema: 70 Jahre Kriegsende – kein Ende von Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland.
In der Hermann-Neuberger-Sportschule ist die Ausstellung an einer wichtigen Schnittstelle angelangt. Sie ist dort, wo junge, ambitionierte SportschülerInnen und -studentInnen, also die Zukunft des deutschen Spitzensports und damit die Wegbereiter für ein tolerantes Miteinander im Sport, ausgebildet werden. Die jungen Menschen wandern zu Hunderten jeden Tag durch die Räumlichkeiten, in denen die Ausstellung gezeigt wird. Automatisch werden sie mit der Thematik Rassismus im Sport konfrontiert. Auch an diesem Ort bietet die Ausstellung Anlass, um über das Thema nachzudenken, zu reflektieren und darüber zu sprechen. Das wird besonders deutlich bei der im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung organisierten Gruppenführung mit SchülerInnen der zehnten, elften und zwölften Klasse der Hermann-Neuberger-Sportschule, bei der es den Organisatorinnen Angelika Kohlmeier und Marie-Luise Würtenberger gelingt, den Schülern den Hintergrund der Ausstellung aufzuzeigen. Alle sind sich deshalb einig: Hier ist die Ausstellung genau richtig.

Der Präsident des Landessportverbandes Klaus Meiser freut sich über die Fotoinstallation vor Ort. Auch Hans Peter Kurtz, der Vorsitzende der Arbeitskammer des Saarlandes, weist auf die Wichtigkeit des Engagements für Toleranz und gegen Rassismus hin. Für die jungen Sportler ist die Ausstellung nicht nur deshalb interessant, weil sie ihre VorBILDER aus dem Spitzensport zeigt, sondern weil es für sie ein wichtiges Gut ist, dass sie mit Sportlerinnen und Sportlern aller Nationen zusammenkommen und tolerant und fair miteinander umgehen. Das sollte längst selbstverständlich sein, ist es aber nicht, sagt einer der Schüler. Auch Eugen Roth weist darauf hin. Der stellvertretende Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland weiß: es gibt noch viel zu tun. Auch die beiden Schirmherren der Kampagne „Arbeitnehmer gegen Rechtsextremismus“, Klaus Bouillon, Minister für Inneres und Sport des Saarlandes, und Ulrich Commerçon, Minister für Bildung und Kultur des Saarlandes, sprechen sich für ein toleranteres Miteinander aus. Zwei Schülerinnen, die bei den MeinungsBILDERN mitmachen, halten ein Plakat in die Kamera: „Engagier dich im Kleinen und bewirke Großes!“ Genau darum geht es: Jeder kann etwas tun. Jeder Mensch kann sich engagieren und etwas bewirken.